Liebe Lokalredaktion,
hier eine formlose Anfrage der Grünen Stadtratsfraktion für den Ausschuss für Bau, Planung und Verkehr. Wir haben die Zusage, dass das Thema am 6.10. behandelt wird.
„Hallo Herr Adams, Frau Locher, Herr Boltenhagen,
vor kurzem wurden in der Pfarrgasse 2 Poller installiert, vermutlich um Fußgänger*innen zu schützen.
Dabei wurden die Poller auf den eh schon viel zu schmalen Bürgersteig gesetzt. Der verbliebene Rest-Bürgersteig stellt jetzt ein Hindernis für Fußgänger*innen, besonders für mobilitätseingeschränkte Fußgänger*innen oder auch für Rollstühle und Kinderwagen dar. Bitte schauen sie sich das mal vor Ort an.
Wir sind seit Jahren bemüht, dem Fußverkehr mehr Raum in der Weststadt einzuräumen. Angefangen von den zugeparkten Bürgersteigen in Höhe der St. Marienkirche in der Hetzelstraße bis zum zugeparkten Kohlplatz gibt es kaum Raum für den Fußverkehr. Es muss vielfach auf die Fahrbahn ausgewichen werden. Z.zt. wird die Pfarrgasse massiv als Ausweichroute durch den Durchgangsverkehr genutzt. Es kann doch nicht sein, dass dieser massive Zusatzverkehr durch kleine Altstadtgässchen nicht nur toleriert, sondern auch noch belohnt wird durch das „Freischlagen“ einer Fahrbahn für den KFZ-Verkehr, der an dieser Stelle nichts verloren hat. „
Wie im Text schon angedeutet, geht es uns um echten Schutz der Fußgänger. Auf den Fotos sehen sie deutlich, dass es in der Vergangenheit schon mal Poller an der Stelle gegeben haben muss. Die waren aber so installiert, dass ein 1,5 – 2,0 m breiter Fußweg freigehalten wurde. Muss schon länger her sein, ich kann mich zumindest nicht mehr erinnern.
Jedenfalls war damals offensichtlich die Intention, den Fußgängern einen komfortablen Raum zuzugestehen. So, dass auch ein Gegenverkehr zweier Kinderwagen bzw. zweier Rollatoren möglich wird. Der gegenüberliegende Bürgersteig ist nur handtuchbreit und etwas weiter vorne nicht mehr existent, dort parken immer Fahrzeuge direkt an der Hauswand.
Heute ist die Intention, möglichst viel Platz für die Kfz freizuschlagen, der verbleibende Gehweg ist jetzt auch nur noch handtuchbreit. Ein richtiger Skandal und absolut nicht zeitgemäß! Dann lieber Einrichtungsverkehr, also Einbahnstraße und der Fußweg wieder so breit wie mal vor 30 Jahren.
Generell setzen wir Grüne uns dafür ein, dass die Fußverbindung aus dem Westen in die Fußgängerzone viel mehr Raum bekommen muss. Wir finden es genauso einen Skandal, dass in der Hetzelstraße vor der Marienkirche das Gehweg-Parken erlaubt wird. Schon mehrere Vorstöße, das abzuschaffen, sind gescheitert, oder werden von der Verwaltung einfach ignoriert. Dabei geht es hier nur um 10-12 Parkplätze!
Gleiches gilt für den Kohlplatz. Dort drängen sich die Fußgänger auf einem schmalen, unebenen und kaputten Weg am Speyerbach entlang. Während der ganz Kohlplatz als billiger Parkplatz (2 Eur/Tag gibt es in keiner anderen Kreisstadt mehr!) genutzt wird. Würde man dort weitere 10-12 Parkplätze direkt unter den Bäumen wegnehmen, dann würde sich ein schöner Fußweg unter den Kastanien ergeben. Dort befindet sich zudem sehr guter Straßenbelag, also komplett barrierefrei wäre möglich. Und es wäre auch Platz wieder zu flanieren. Und vielleicht macht ja das Hotel Ludwig auch wieder die Gastro mit Außenbestuhlung auf. Dann könnte richtiges Leben wieder auf den Kohlplatz zurückkehren. Auf alten Postkarten sieht man dort Kinder spielen, ein herrlich großer Platz zum Toben war das mal…
Ich komme auch gerne mal in die Redaktion oder zeige ihnen das vor Ort.
Vielen Dank und Grüße
Rainer Grun-Marquardt
Fraktionsvorsitzender